Es ist ein beunruhigendes Vergnügen, sich in diese Graphic Novel zu vertiefen: Ute Helmbold wagt eine neue Interpretation Storms Schimmelreiter und schafft eine Graphic-Novel der besonderen Art. Mit schwungvollen Zeichnungen erzählt sie von Natur und Naturgewalt, von Glaube und Aberglaube und von Eitelkeit und Größenwahn. Ihre Bildsprache setzt das Drama in eine bedrohliche Szene – mit dichten Bildern macht sie die Unausweichlichkeit der Katastrophe sichtbar. Das Konzept ist ebenso konsequent: Storms Originaltext blieb weitesgehend erhalten. Bild und Text verschmelzen zu drei Leseebenen, die die Spannung unaufhörlich steigen lassen. Der Leser mag intuitiv entscheiden, ob er zunächst das Bild, Wörtliche Rede oder Erzählung liest und in welcher Reihenfolge er Bild und Text zu einem Ganzen verbindet. Ute Helmbold macht den Schimmelreiter zweifellos zu
einem neuen Leseerlebnis. Uwe Jess, Edition Eichthal